Regionalverkehr Köln Verwaltung

Revitalisierung eines ehemaligen Getreidespeichers

Der ehemalige Getreidespeicher aus dem Jahre 1959 sollte für die Regionalverkehr Köln GmbH als Verwaltungsgebäude umgenutzt werden. Da das Raumprogramm jedoch eine Erweiterung der historischen Bausubstanz erforderte, musste ein schlüssiges Revitalisierungskonzept entwickelt werden, das die neue Nutzung sensibel in den Bestand einzupassen versteht und diesen durch Neuinterpretation bewahrt und weiterentwickelt. Resultat ist ein eleganter, fast skulpturaler Baukörper, der mit seinen Erweiterungen den alten Getreidespeicher ergänzt und es dabei versteht, seinen ursprünglichen Charakter der typischen Industriearchitektur spannungsreich hervorzuheben.

Bauherr
RVK Regionalverkehr Köln GmbH, Köln
Nutzer
RVK Regionalverkehr Köln
Leistungsphasen
1-9
Standort
Kalkofenstraße, Meckenheim
Größe
BGF 3.340 m² // BRI 11.778 m³
Fertigstellung
2013
Bilder
Thomas Riehle
Treppenhaus im 25m hohen entkernten Ziegelturm des Getreidespeichers wurde durch

Der gänzlich entkernte 25 Meter hohe Ziegelturm des Getreidespeichers wurde durch Treppenhaus, Aufzugskern und Geschossdecken ergänzt und beherbergt Besucherfoyer und Büroräumlichkeiten der RVK. Die angrenzende zweigeschossige Lagerhalle wurde um ein Geschoss aufgestockt und zusätzlich an ihrer Kopfseite mit einem dreigeschossigen Anbau erweitert. An der Nahtstelle zwischen Bestandsgebäude und neuem Anbau befinden sich der Eingang sowie das über die gesamte Gebäudehöhe verglaste Besucherfoyer der beiden Dienststellen des Rhein-Sieg-Kreises, welche in dem insgesamt 58 Meter langen, dreigeschossigen Anbau untergebracht sind. Großzügige neue Fensteröffnungen auf der Westseite des Turmes sorgen für Licht in dem durch seine ehemalige Funktion bedingten geschlossenen Bau. Um die äußere Optik der ursprünglichen Ziegelfassade beizubehalten, wurde der Bestandsbau mit einer Innendämmung versehen und von außen saniert. Hierzu schafft die homogene Bandfassade der Erweiterungsbauten aus Aluminium einen eigenständigen, zurückhaltenden Kontrast; es entsteht ein spannendes Wechselspiel zwischen Alt und Neu.

Aufgrund seiner Nutzung als Straßenverkehrsamt und Jugendhilfezentrum wurde der Gebäudekomplex, nach den Anforderungen der Barrierefreiheit öffentlich zugänglicher Gebäude realisiert. Ein abgestimmtes Energiekonzept mit Photovoltaikmodulen zur Stromerzeugung sowie einer kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung führt zu einem geringen Jahres-Primärenergiebedarf von 130 kWh/m²a. Damit ist der revitalisierte Getreidespeicher ein innovatives Gebäude, das Einsparungen im Primärenergiebedarf von mehr als 30% unter der erforderlichen Energieeinsparverordnung erzielt. Am westlichen Ortseingang gelegen, bildet das neue Gebäude ein gelungenes, von weitem sichtbares Entree für die Stadt Meckenheim.